Januar 6

„Glück ist das Einzige,…“

Von Kilian

Woher kommen diese Erkenntnisse?

Entdeckt wurde das Belohnungszentrum 1954 bei einem Experiment mit Ratten. Forscher pflanzten den Nagern Elektroden ins Gehirn, die leichte elektrische Stromschläge abgaben, um einen Reiz auf das Gehirn der Tiere auszuüben. Die Versuchstiere fanden dies offenbar „geil“, denn sie pflegten regelrecht die Erwartung weitere Stromschläge zu erhalten. Der Versuch zeigte, dass es ein Hirnareal gibt, das – wenn es gereizt ist – Glücksstoffe aussendet.

Die Gehirnzellen sind durch Kontaktstellen, sogenannte Synapsen zwischen den Zellen, miteinander verbunden. Diese Kontaktstellen spielen eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung der Informationen aus dem Körper oder der Umwelt. Diese gelangen etwa in Form von Hormonen über das Blut oder als elektrische Impulse aus den Sinneszellen über Nervenbahnen bis ins Gehirn. Dort werden sie bewertet und verarbeitet. Als Reaktion werden entsprechende Signale vom Gehirn wieder ausgesendet.

Bild: fMRT Aufnahmen eines 24-jährigen Mannes. © public domain.

Bei körperlicher Anstrengung müssen wir tief ein- und ausatmen, um genügend Sauerstoff zu erhalten. Gleiches gilt auch für arbeitende Nervenzellen. Aktive Neuronen verbrauchen viel Sauerstoff. Damit sie nicht unter einem Sauerstoffmangel leiden, werden rasch große Mengen an sauerstoffhaltigem Blut in die aktiven Gehirnregionen gepumpt. Deshalb erhöht sich der Sauerstoffgehalt des Bluts in den Gehirnregionen, die gerade aktive sind.

Um herauszufinden, welche Bereiche des Gehirns bei bestimmten Aufgaben aktiv werden, nutzen Forscher die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT). Mit dieser Methode kann man die Veränderungen des Sauerstoffgehalts im Blut der untersuchten Gehirnregionen bestimmen. In diesem Fall wird das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet, welches das Denkvermögen erhöht. Das Blut, welches in diesen Teil des Gehirns fließt, ist auf der funktionellen Magnetresonanztomographie grell orange zu sehen.

Finden sich diese wissenschaftlichen Erkenntnisse in literarischen Zitaten wieder?

Ich habe dies einmal an zwei Redensarten betrachtet:

„Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

Albert Schweitzer

Die Quelle der Freude ist wichtig für die Neurobiologie und die Qualität des Glücks. Mutter und Vater sind in gewisser Weise verantwortlich dafür, ob wir in Leichtigkeit durchs Leben gehen und viele glückliche Momente erleben. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass wir zu 30 bis 50 Prozent von unseren Erbanlagen und frühkindlichen Erfahrungen geprägt sind, d.h. eine glückliche Kindheit ist ein glückliches Leben. Wenn mich beispielweise das Glücklichsein eines anderen glücklich macht, handelte es sich um eine Verdopplung des Glücks. Macht man gemeinsam Sport oder teilt schöne Erlebnisse miteinander, werden somit in den Hirnen aller Beteiligten Glückshormone ausgeschüttet. Und das Sprichwort hätte seinen Sinn.

„Das Glück erkennt man nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen.“

aus Norwegen

Es kribbelt im Körper, der Blutdruck steigt – wir sind verliebt. Bei einem so schönen Erlebnis werden Glückshormone ausgeschüttet. Und die machen glücklich. Wer den Artikel gelesen hat, weiß, dass dieses Sprichwort keinen wissenschaftlichen Sinn vertritt, da das Gehirn das zentrale Nervensystem ist und damit verantwortlich für den „stofflichen Hintergrund“ unseres Erlebens, aber jeder von euch weiß ja sicher, dass wir in erster Linie unser Herz spüren, wenn wir aufgeregt oder verliebt sind. Dann schlägt es besonders heftig, manchmal bis in den Hals, aber das sind nur Symptome, die Auslöser liegen in unserem „Leitzentrum“.

Kann man auch ohne Glück leben? Was ist deine Meinung? Schreibe doch einen Kommentar.

Schlagwörter:
Copyright 2021. All rights reserved.

Veröffentlicht6. Januar 2022 von admin in Kategorie "Allgemein", "Lebensart", "Nachgedacht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.