„Aber ich smashe total gerne mit dir!“ – Mittlerweile hat diese kleine Live-TV Blamage schon ihre Runden gemacht. Da hat wohl jemand nicht aufgepasst, als die endgültige Erklärung für das Jugendwort des Jahres 2022 bekannt gegeben wurde. „Smash“ ist es nun geworden, mit 43% aller Stimmen, wobei „Bodenlos“ und „Macher“, welche auf Platz 2 und 3 standen, wohl besser in die „Cringe“- Nachfolge gepasst hätten. Dabei kann man noch erwähnen, dass viele wenigstens etwas mit diesen Begriffen anfangen können- Denn bitte, wie soll man seinen Eltern „Smash“ erklären, ohne es auf die ein oder andere Art peinlich zu machen. Urban Dictionary (Das Handbuch des Jugendslangs sozusagen) besitzt auf seiner Website ganz unterschiedliche Ausführungen, aber die beliebteste wäre wohl, dass man „mit jemandem etwas anfangen“ will, wenn man ihn „smasht“. Seinen Ursprung fand dieses Wort, nebenbei bemerkt, im Spiel „Smash or Pass“, wo man sich (meistens) ein Bild von einem Celebrity ansieht und dann darauf reagiert. Ist die Person attraktiv, dann ruft man „Smash“. Würde man mit dieser Person aber nichts anfangen wollen, gibt es ein „Pass“. Dadurch, dass das Spiel so bekannt geworden ist, gab es auch viele, die „smash“ dann außerhalb des Kontextes angewendet haben. Man muss aber auch dazu sagen, dass „smash“ etwas unglücklich gewählt wurde. Wenn man sich jetzt die Jugendwörter des letzten Jahrzehnts nochmal genauer ansieht, stellt man schnell fest, dass sie sich gut in den Alltagsgebrauch einsetzen lassen, wie, zum Beispiel, „Läuft bei dir“ aus 2014 oder auch „Ehrenmann“ von 2018. Da fragt man sich doch, wie „smash“ überhaupt auf die Liste dieses Jahr kommen konnte.
Wir, die Redaktion der Schülerzeitung, haben uns den Film „Tausend Zeilen“ des Regisseurs Michael „Bully“ Herbig, der am 29. September diesen Jahres in die Kinos kam, angeschaut. Es ist eine Satire der heutigen Medien und ist inspiriert von dem Buch „Tausend Zeilen Lüge“, welches 2019 vom Spiegel-Journalisten Juan Moreno, der 2018 den Fall Claas Relotius aufdeckte, veröffentlicht wurde. Im Film heißt die Rolle des Juan Moreno „Juan Romero“ und wird von Elyas M’Barek gespielt, der Antagonist „Lars Bogenius“ von Jonas Nay. Der Film handelt davon, dass bei der gemeinsamen Arbeit an einem Artikel für „Die Chronik“, der freie Journalist Juan Romero Unstimmigkeiten in den Beschreibungen seines Kollegen Lars Bogenius bemerkt und auf eigene Faust zu recherchieren beginnt, dabei stößt er auf einen potenziellen Skandal innerhalb des eigenen Blattes. Als er die Redaktion in seine Vermutungen einweiht, um so das Erscheinen einer gemeinsam verfassten Story zu verhindern, glaubt ihm keiner aus der Chefetage.
Ich stelle mir nun die Frage, wie beeinflussen Lügen unseren Alltag und sollte man Lügen in unserer Gesellschaft akzeptieren? Es gehört sich nicht, zu lügen. Die Wahrheit zu sagen, zeugt von Respekt gegenüber der anderen Person. Dies belegt § 153 (Strafgesetzbuch) der falschen uneidliche Aussage: Wer vor Gericht oder vor einer anderen zur eidlichen Vernehmung von Zeugen oder Sachverständigen zuständigen Stelle als Zeuge oder Sachverständiger uneidlich falsch aussagt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. (dejure.org) Ein weiteres Argument gegen das Lügen ist, dass die Wahrheit ein wichtiges Informationsmittel ist, da man sich gegenseitig mit unwiderlegbaren Fakten informiert, auch wenn diese einmal nicht freudig stimmen. Als Beweis dienen die Mengen an FAKE NEWS die den Menschen etwas erzählen oder illustrieren um allgemeine Einstimmigkeit unter das Volk zu bringen. Dennoch sind veritable Nachrichten nicht interessanter, wie auch der Film „Tausend Zeilen“ zeigte, deshalb sollen Redakteure die Dramatik ergänzen, sodass dann aber eine gefühlvolle Kurzgeschichte und kein Sachtext in der Zeitung steht.
Wie gesagt ist es ratsam so wenig wie möglich zu lügen, da das meiner Meinung nach die Presse schließlich schon macht. Außerdem ist allerdings zu sagen, dass die Lügen der Klebstoff unserer Gesellschaftsstruktur sind, da sie unsere sozialen Beziehungen aufrechterhalten. Angenommen wir könnten nur die Wahrheit sagen, und damit will ich sagen die persönliche Meinung, welche nichts anderes ist als das was wir als Wahrheit bezeichnen, dann begegne ich meiner Tante, die gerade aus dem Friseursalon stolziert. Sie geht auf mich zu und fragt erwartungsvoll, was ich doch von ihrer Spock inspirierten Topfschnittfrisur halte, und ich ohne an das Privileg einer Lüge zu denken antworte, in Zukunft müssest du nur noch im Homeoffice arbeiten. Beleidigt sagt sie danke, gibt mir einen Kuss auf die Wange und zieht sich ihre Mütze an. Des Weiteren ist über das Thema Lügen noch zu sagen, dass sobald etwas öffentlich geschieht, nicht mehr die reine Wahrheit zu sehen ist. Das heißt, dass den Menschen gegeben wird, was sie hören (bzw. sehen) wollen. Beispielsweise werden einem Sänger Lieder geschrieben, welche zu seinem Image (Bild) passen, die der festen Vorstellung des Charakters oder der Persönlichkeit des Sängers entsprechen.
Letztendlich lehrte mir der Film, wie wichtig die Wahrheit in der Presse ist. Doch die Notlüge bleibt ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Aus diesen Gründen ziehe ich das Fazit: Romane gehören nicht in eine Zeitung, gefallen aber allen besser.
Doch was genau ist jetzt Wahrheit? Ein unwiderlegbarer Fakt oder das was ich in diesem Moment denke, ohne eine wissenschaftliche Bestätigung zu haben – eine Meinung. Wer sagt was wahr und was gelogen ist. Wer weiß, ob ich dich gerade belogen habe?
„Wenn man in einem Song die Wahrheit sagt, dann kann man das auch ganz leise tun. Die Wahrheit ist lauter als einhundert Rammstein-Konzerte.“ Alexa Feser
Was macht diese Sängerin so besonders? –
Schon wenn Alexa Feser anfängt zu singen, bekomme ich sehr wohl Gänsehaut, aber es liegt auch an ihrem Schreibstil. Die Inspiration für ihre Songs zieht Alexa Feser nicht nur aus persönlichen Ereignissen, sondern auch aus Schicksalen der anderen, wie in dem Lied „Linie 7“. Im Album „Zwischen den Sekunden“ singt sie darüber, was zwischen den Sekunden passiert. Da haben wir ein gutes Beispiel dafür, dass Alexa Feser Geschichten erzählt, die jeden betreffen oder betreffen könnten.
Einen großen Beitrag zu ihrer Entwicklung leistete ihr Großvater, der durch die New Yorker Clubs zog, um Musik zu spielen. Er war als junger Mann in die USA ausgewandert, um als Jazz-Pianist auftreten zu können. In ihrer Kindheit hörte Alexa ihn häufig auf Familienfeiern spielen: Stücke aus seiner Jugend, z.B. Gershwin und Brubeck. Sie ist beeindruckt davon, ganz besonders aber von der Art und Weise, wie er spielt: mit Leidenschaft. Aus diesem Erleben heraus wird das Klavier auch zu ihrem Instrument und damit zu ihrem persönlichen Markenzeichen.
„Aus der dramatischen Nachricht Konfetti gestanzt…“ Alexa Feser
„Bist du ein Wunderkind oder vor Wunder blind?“ Alexa Feser
Eine Lehrerin erkannte Alexas Talent und brachte ihr bei, nach Gehör zu spielen und zu improvisieren. Dadurch wurde sie ermutigt, ihren Weg zu gehen und eigene Ideen und Gedanken in Musik zu verwandeln. Schon in Wiesbaden, ihrer Geburtsstadt, übernahm Alexa eine Vielzahl von Jobs, um ihren Traum von der Musik finanzieren zu können, später nach ihrem Umzug nach Berlin: Sie stellt Zeitungen zu, arbeitet in der Gastronomie oder verteilt Flyer an Messebesucher; kurz, sie tat alles, was sich anbot, Gewöhnliches, aber auch Ungewöhnliches: So reiste sie sogar eine Zeitlang als Flugbegleiterin einer exklusiven Privatfluggesellschaft durch die Welt– immer ihre Ukulele im Handgepäck, um auch über den Wolken kreativ sein zu können.
„Ich will, dass man Geschichten nicht nur in den Textzeilen lesen, sondern auch in Musik und Stimme hören kann. Ich will auch nicht schön singen – ich will so singen, dass man mich emotional versteht.“ Alexa Feser
Um jedoch den Durchbruch zu schaffen, musste sie viele Anläufe unternehmen. Und mindestens genauso schwierig war es für sie, zwischen vermeintlich guten Ratschlägen ihren eigenen Weg, ihr eigenes musikalisches Selbst zu finden. In dieser Zeit helfen ihr Menschen wie der Songwriter Steve van Velvet und der deutsche Produzent Andreas Herbig, ihre Songs zu entwickeln und zu veröffentlichen.
„In meinem Leben steht die Musik ganz oben, solange ich mich erinnern kann. Alles andere musste eben gemacht werden, damit es mir überhaupt möglich war, dieses Ziel dauerhaft zu verfolgen. Das war und ist für mich in Ordnung, auch weil ein solcher Weg Lebenserfahrung bringt, ohne die meine Musik nicht entstehen könnte – universelle Geschichten kann nur erzählen, wer Vergleichsmomente hat.“