Mai 30

Bautzen Rocks – Neue Ideenschmiede für Jugendliche

Bild: Steffen Unger von der SZ

Eine Empfehlung von Kilian

Aussehen spielt keine Rolle, doch das tut Intelligenz auch nicht – bei Bautzen Rocks ist jeder willkommen. Kreativität ist oberste Priorität – es ist ein Online-Jugendkanal für Bautzen und seine Umgebung. Das Ziel ist es, Jugendlichen der Region die Region näher zu bringen, zudem sollen mit Jugendlichen Inhalte produziert werden, die für die Jugend interessant sind. Es soll als Bautzens Informationsblase – speziell für Jugendliche – fungieren.

Du wirst gesucht!

Anmelden können sich Jugendliche im Alter von 16-20 Jahren, die mit Ideen etwas verändern wollen und Interesse an Internet, Video & Social Media haben. Lass deinen Inspirationen freien Lauf und werde in Bautzen aktiv für das was du verändern möchtest, anstatt dich im Stillen darüber aufzuregen.

Warum solltest du an Bautzen Rocks teilnehmen?

Es gibt kostenloses Essen und Getränke. Zugfahrten zu Ikea werden auch bezahlt – das alles von Beno Brězan – auch bekannt aus Bautzens idyllischem Garten, wo man den Sommerabend mit einem kühlen Drink und guter Musik ausklingen lassen kann – der Sundowner Bar an der Friedensbrücke. Er ist ein erwachsener Mann mit einer Idee, Geld und Langeweile – scheinbar viel Zeit. Benos Intention ist es, Bautzen als Stadt wieder attraktiv für die Jugend zu gestalten und der Tendenz entgegen zu wirken, dass Bautzen zunehmend überaltert ist. Er möchte, dass junge Menschen nach ihren Erfahrungssammlungen in anderen Städten und Ländern – dem Blick über den Tellerrand – nach Bautzen zurückkehren, weil diese Stadt alles bieten kann, was man in der Blüte des Lebens braucht.

Im Studio B – Goschwitzstraße 40 – findest du die neueste Technik, um beispielsweise livestreamen zu können, eine Smart-Tafel, um kreativen Ideen freien Lauf zu lassen und mit einem Thermomix kannst du dir eine leckere Soße zu deinen Nudeln zubereiten.

Wann kannst du daran teilnehmen?

Treff ist jeden Freitag – gemeinsam gehen wir spazieren, fotografieren und filmen Bautzens niceste Spots, verfassen Insta-Beiträge oder verschwenden produktiv gemeinsame Zeit. Werde Teil der Bautzen-Rocks-Familie – mehr Infos gibt’s auf bautzen.rocks.de!

Direkt mal vorbeischauen:

Januar 10

BUCH-Reviews

Alte weiße Männer – Sophie Passmann

Für alle Satire-Liebhaber, Politik-Jäger und alten weißen Männer. Dieses Buch vereint sachliche Literatur mit Interviews und einer Tonne von Satire. Sophie Passmann ist anerkannte Feministin und Komikerin, die dem Bild des „Alten weißen Mannes“ auf den Grund gehen will und dabei unglaubliche Argumente gegen Sexismus hervorbringt.

www.kiwi-verlag.de

The Seven Husbands Of Evelyn Hugo

Old Hollywood – Eine Branche, die von Geheimnissen und Intrigen nur so geprägt ist. Und Evelyn Hugo steckt mitten drin. Durch ihre hohe Zahl an Ehemännern bekannt, möchte die spanisch-amerikanische Frau, fast 60 Jahre nach Karriere-Beginn, endlich ihre wahre Geschichte erzählen und nimmt den Leser auf eine unglaublich spannende Reise mit.

www.barnesandnoble.com

15 Tage sind für immer

In diesem Buch behandelt Vitor Martins Themen, wie LGBTQ+, Mobbing, Freundschaft, Liebe und Familie. Felipe ist 17, schwul und bezeichnet sich selbst als dick. Und wenn sein Leben durch Mobbing nicht schon schwer genug erscheint, verliebt er sich auch noch Hals über Kopf in den Nachbarsjungen Caio. Als Felipe am letzten Schultag erfährt, dass Caio für 15 Tage zu Besuch kommt, stellt er sich nur eine Frage: Wie soll er das nur überleben?

www.luebbe.de  

Zusammengesucht von Marie und Lene

Oktober 31

Fiktion auf wahrer Begebenheit

 IMAGO / Sven Simon

Von Kilian

Wir, die Redaktion der Schülerzeitung, haben uns den Film „Tausend Zeilen“ des Regisseurs Michael „Bully“ Herbig, der am 29. September diesen Jahres in die Kinos kam, angeschaut. Es ist eine Satire der heutigen Medien und ist inspiriert von dem Buch „Tausend Zeilen Lüge“, welches 2019 vom Spiegel-Journalisten Juan Moreno, der 2018 den Fall Claas Relotius aufdeckte, veröffentlicht wurde. Im Film heißt die Rolle des Juan Moreno „Juan Romero“ und wird von Elyas M’Barek gespielt, der Antagonist „Lars Bogenius“ von Jonas Nay.
Der Film handelt davon, dass bei der gemeinsamen Arbeit an einem Artikel für „Die Chronik“, der freie Journalist Juan Romero Unstimmigkeiten in den Beschreibungen seines Kollegen Lars Bogenius bemerkt und auf eigene Faust zu recherchieren beginnt, dabei stößt er auf einen potenziellen Skandal innerhalb des eigenen Blattes. Als er die Redaktion in seine Vermutungen einweiht, um so das Erscheinen einer gemeinsam verfassten Story zu verhindern, glaubt ihm keiner aus der Chefetage.


Ich stelle mir nun die Frage, wie beeinflussen Lügen unseren Alltag und sollte man Lügen in unserer Gesellschaft akzeptieren?
Es gehört sich nicht, zu lügen. Die Wahrheit zu sagen, zeugt von Respekt gegenüber der anderen Person. Dies belegt § 153 (Strafgesetzbuch) der falschen uneidliche Aussage: Wer vor Gericht oder vor einer anderen zur eidlichen Vernehmung von Zeugen oder Sachverständigen zuständigen Stelle als Zeuge oder Sachverständiger uneidlich falsch aussagt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. (dejure.org)
Ein weiteres Argument gegen das Lügen ist, dass die Wahrheit ein wichtiges Informationsmittel ist, da man sich gegenseitig mit unwiderlegbaren Fakten informiert, auch wenn diese einmal nicht freudig stimmen. Als Beweis dienen die Mengen an FAKE NEWS die den Menschen etwas erzählen oder illustrieren um allgemeine Einstimmigkeit unter das Volk zu bringen. Dennoch sind veritable Nachrichten nicht interessanter, wie auch der Film „Tausend Zeilen“ zeigte, deshalb sollen Redakteure die Dramatik ergänzen, sodass dann aber eine gefühlvolle Kurzgeschichte und kein Sachtext in der Zeitung steht.


Wie gesagt ist es ratsam so wenig wie möglich zu lügen, da das meiner Meinung nach die Presse schließlich schon macht. Außerdem ist allerdings zu sagen, dass die Lügen der Klebstoff unserer Gesellschaftsstruktur sind, da sie unsere sozialen Beziehungen aufrechterhalten. Angenommen wir könnten nur die Wahrheit sagen, und damit will ich sagen die persönliche Meinung, welche nichts anderes ist als das was wir als Wahrheit bezeichnen, dann begegne ich meiner Tante, die gerade aus dem Friseursalon stolziert. Sie geht auf mich zu und fragt erwartungsvoll, was ich doch von ihrer Spock inspirierten Topfschnittfrisur halte, und ich ohne an das Privileg einer Lüge zu denken antworte, in Zukunft müssest du nur noch im Homeoffice arbeiten. Beleidigt sagt sie danke, gibt mir einen Kuss auf die Wange und zieht sich ihre Mütze an. Des Weiteren ist über das Thema Lügen noch zu sagen, dass sobald etwas öffentlich geschieht, nicht mehr die reine Wahrheit zu sehen ist. Das heißt, dass den Menschen gegeben wird, was sie hören (bzw. sehen) wollen. Beispielsweise werden einem Sänger Lieder geschrieben, welche zu seinem Image (Bild) passen, die der festen Vorstellung des Charakters oder der Persönlichkeit des Sängers entsprechen.


Letztendlich lehrte mir der Film, wie wichtig die Wahrheit in der Presse ist. Doch die Notlüge bleibt ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Aus diesen Gründen ziehe ich das Fazit: Romane gehören nicht in eine Zeitung, gefallen aber allen besser.


Doch was genau ist jetzt Wahrheit? Ein unwiderlegbarer Fakt oder das was ich in diesem Moment denke, ohne eine wissenschaftliche Bestätigung zu haben – eine Meinung. Wer sagt was wahr und was gelogen ist.
Wer weiß, ob ich dich gerade belogen habe?

Poster

September 20

Produkt einer Redaktionssitzung:

Milch oder Mandeln?

Sie hat neue Pantoffeln.

Da waren Kartoffeln.

Schmerz im Fuß… Tod?

Ein Zeh mit Jod!

Der liebe Herr Röntgen war auch dabei!

Der hatte aber ein zu kleines Ei.

Schlappen, sie trug sie!

Durch Butter vom Vieh.

Schlüssel das Bein und es war gebrochen.

Nun kommt das Mehl des Jochen.

Notaufnahme ist so lost.

Mit Zucker in der Post.

Schwester, wo bist du?

Und Backpulver im Schuh?

Eltern sind kleine Hurensöhne.

Der Mixer macht laute Töne.

Schwester: Nimm ne Tablette.

Sonst backt es nicht Fette.

Die kleine Krokette!

Was haltet ihr von Mandelmilch?

Dezember 14

#KurzundWeihnachtlich

Bild: PIxabay/Bru-nO

Lydia und Kilian wünschen euch im Namen des gesamten Teams eine gechillte Weihnachtszeit!

Beim Nachdenken darüber, was Weihnachten für uns bedeutet, ist uns folgendes Zitat ins Auge gefallen.

Weihnachten ist die große Zeit des Zuviel.

Leigh Hunt

Zuviel…

…Materielles?

…Stress und Hektik?

…Gedanken machen?

…Weggeworfenes?

…Unnötiges?

…Aufmerksamkeit?

…Liebe?

An unserer unvollständigen Auflistung seht ihr, welche Gedanken dieses Zitat in uns ausgelöst hat. Wir freuen uns auf die viele Zeit mit der Familie, das Beisammensein, viel Ablenkung von Schule und auf viele Überraschungen. Wir sind zwei der seltenen Sorte, die sich nichts wünschen und doch etwas Nützliches bekommen. Für uns persönlich ist Weihnachten nicht nur Geschenke kriegen, sondern das Fest der Familie und wir beschenken uns aus Liebe.

Welche Erwartungen habt ihr in Bezug auf Weihnachten? Kommentiert gern.

Dezember 6

Lieber Nikolaus, sag uns…

Von Kilian

Zu Beginn dieses Interviews bietet der Nikolaus das „Du“ an. Er macht einen recht geselligen Eindruck, möchte aber nicht fotografiert werden.

Wir trafen den Nikolaus :)
Bild: PIxabay/Willgard

Was macht dich glücklich, lieber Nikolaus?

Ich bin am meisten glücklich, wenn andere glücklich sind.

Hast du einen Nachnamen?

(Lacht) Ich heiße Nikolaus.

Wohnst du am Nordpol wie der Weihnachtsmann?

Ja, das weiß eigentlich keiner, aber wir wohnen in einer WG, der Weihnachtsmann, seine Frau, Knecht Ruprecht und Ich.

Hast du auch eine Fabrik wie der Weihnachtsmann?

Ja, wir haben so viele Wichtel, dass man sie gar nicht zählen kann. Der Weihnachtsmann und ich – wir produzieren in derselben Fabrik, aber in getrennten Abteilen. Es soll ja alles seine Ordnung haben.

Hast du auch Rentiere wie der Weihnachtsmann?

Das ist das beliebteste Verkehrsmittel am Nordpol.

Und wie heißen alle Rentiere?

Wir teilen die Rentiere, doch da ich nicht so viele Geschenke verteile wie der Weihnachtsmann, fliegen bei meinem 8-Kufer 7 Rentiere voran. Also Black, Jack, Donner, Blitzen, Cheerly, Nancy und an der Spitze Rudolph.

Warum führen gerade diese deinen Schlitten?

Naja, Jack und Black sind meine, die bekommt der Weihnachtsmann nicht, und Donner, Blitzen und Rudolph sind seine Stars, die können auch zweimal im Jahr um die ganze Welt fliegen. Cheerly und Nancy, die Zwillingsrentiere, gabs im Black-Friday-Angebot.     

Hast du Freunde, lieber Nikolaus?

Ja, ich habe doch bereits gesagt, mit wem ich zusammenwohne.

Hast du Helfer, die dich unterstützen, zum Beispiel beim Ausliefern?

Da kommt immer Knecht Ruprecht mit, und sonst gibt’s die ganzen Wichtel, die helfen.

Wie schaffst du es, auch wenn du in Kanada startest und gegen die Erdrotation nach Westen weiterziehst, trotzdem pünktlich alle Geschenke in jedermanns Stiefel zu stecken?

Genauso und mehr verrat ich nicht. (zeigt, dass er seinen Mund zuschließt, anschließend den Schlüssel wegwirft)

Kannst du alle Sprachen dieser Welt sprechen?

(er nickt und lächelt)

Putzt du deine Stiefel?

Jeden Tag. (und guckt streng)

Machst du wirklich in nicht geputzte Schuhe Kohle?

Nein, dann würden die doch noch schmutziger werden. Jeder soll in der Weihnachtszeit glücklich sein.

Was ist dein Lieblingsessen?

Plätzchen und Milch

Isst du Nutella mit oder ohne Butter?

Na mit, das Leben ist zu schade zum Verzichten.

Trinkst du Eistee mit Pfirsich- oder Zitronengeschmack?

Gar nichts von beidem.

Was magst du mehr, TikTok oder Instagram?

Tick Tack Toe spiel ich gern.

USA oder Australien?

Australien, da ist es sogar im Winter warm. USA, no, not my thing.

Nike oder Adidas, lieber Nikolaus?

Ich schätze alle Marken, bin aber großer Gucci-Fan.

Würdest du dich gegen das Corona-Virus impfen lassen?

Was ist denn das für eine Frage, ich habe schon meine Booster-Impfe hinter mir. Schließlich bin ich ja systemrelevant.


Danke, lieber Nikolaus, dass du deine kostbare Zeit für uns geopfert hast. Wir wünschen dir und uns allen eine schöne Weihnachtszeit.

November 9

„Ihr seid so cringe!“

Von Kilian

Wir schreiben das Jahr 2021: Das Leben nach dem Lockdown. Lost fühlt man sich im Jahre 2020, also nimmt man an, dass es 2021 besser wird.

Doch Fremdscham, die die Menschen fühlen, definiert „cringe“.

Die Verwendung von cringe oder cringy appliziert man für Situationen wie das Nutzen der Jugendsprache durch Erwachsene, mit dem Versuch cool zu sein.

Beispiel:

Stylte sich die Tochter aufwendig, reagiert die Mutter mit einem falsch ausgesprochenen: „Sus!“ Und der Vater steigt in das Gespräch ein: „Papatastische Frise, Digge.“ So entgegnet die Tochter mit: „Ihr seid so cringe“.

Die wörtliche Übersetzung sagt, dass cring/cringy, aus dem Englischen, „zusammenzucken“ oder „erschaudern“ bedeutet. Dieser Ausruf des Unbehagens ist das Jugendwort des Jahres 2021. Es ist das Jungendwort zu Recht, denn 2020 hat es das Wort bereits auf den zweiten Platz geschafft.

Platz 2 = „Sus“ (gesprochen“sas“; Der Begriff wurde durch das Spiel „Among Us“ bekannt und beschreibt etwas Verdächtiges)

Platz 3 = „Sheesh“ (Ausdruck des Erstaunens)

Des Weiteren haben es folgende Wörter in die Top 10 geschafft: wild/wyld (heftig oder krass), Digga/Diggah (Freund/Kumpel), akkurat (stimmt genau), same (Zustimmung), papatastisch (fantastisch, schön) Geringverdiener (Scherzhaft für Verlierer) und Mittwoch (Meme – Es ist Mittwoch, mein Kerle)

Aber warum eigentlich Jugendsprache?

Schon früher wurden Wörter aus anderen Sprachen angenommen, und heute haben wir oftmals Begriffe, die an das Englische wie auch Türkische oder Arabische angelehnt sind.

Jugendliche (10-20 Jahre) wollen sich von der Erwachsenenwelt abgrenzen. Das ist ein normales Bedürfnis, das zum Entwicklungsprozess des jungen Menschen und zu seiner Identitätsfindung gehört. Ein weiterer Nutzen ist der Spaß miteinander, weil Ironie, Emotionalität und Übertreibung die Jugendsprache auszeichnen.

Oktober 26

Als Kind der Musik nah, heute Singer-Songwritah

Alexa Feser und Ich

Von Kilian

„Wenn man in einem Song die Wahrheit sagt, dann kann man das auch ganz leise tun. Die Wahrheit ist lauter als einhundert Rammstein-Konzerte.“ Alexa Feser

Was macht diese Sängerin so besonders? –

Schon wenn Alexa Feser anfängt zu singen, bekomme ich sehr wohl Gänsehaut, aber es liegt auch an ihrem Schreibstil. Die Inspiration für ihre Songs zieht Alexa Feser nicht nur aus persönlichen Ereignissen, sondern auch aus Schicksalen der anderen, wie in dem Lied  „Linie 7“. Im Album „Zwischen den Sekunden“ singt sie darüber, was zwischen den Sekunden passiert. Da haben wir ein gutes Beispiel dafür, dass Alexa Feser Geschichten erzählt, die jeden betreffen oder betreffen könnten.

Einen großen Beitrag zu ihrer Entwicklung leistete ihr Großvater, der durch die New Yorker Clubs zog, um Musik zu spielen. Er war als junger Mann in die USA ausgewandert, um als Jazz-Pianist auftreten zu können. In ihrer Kindheit hörte Alexa ihn häufig auf Familienfeiern spielen: Stücke aus seiner Jugend, z.B. Gershwin und Brubeck. Sie ist beeindruckt davon,  ganz besonders aber von der Art und Weise, wie er spielt: mit Leidenschaft.  Aus diesem Erleben heraus wird das Klavier auch zu ihrem Instrument und damit zu ihrem persönlichen Markenzeichen.

„Aus der dramatischen Nachricht Konfetti gestanzt…“ Alexa Feser

 „Bist du ein Wunderkind oder vor Wunder blind?“ Alexa Feser

Eine Lehrerin erkannte Alexas Talent und brachte ihr bei, nach Gehör zu spielen und zu improvisieren. Dadurch wurde sie ermutigt, ihren Weg zu gehen und eigene Ideen und Gedanken in Musik zu verwandeln. Schon in Wiesbaden, ihrer Geburtsstadt, übernahm Alexa eine Vielzahl von Jobs, um ihren Traum von der Musik finanzieren zu können, später nach ihrem Umzug nach Berlin: Sie stellt Zeitungen zu, arbeitet in der Gastronomie oder verteilt Flyer an Messebesucher; kurz, sie tat alles, was sich anbot, Gewöhnliches, aber auch Ungewöhnliches: So reiste sie sogar eine Zeitlang als Flugbegleiterin einer exklusiven Privatfluggesellschaft durch die Welt–  immer ihre Ukulele im Handgepäck, um auch über den Wolken kreativ sein zu können.

„Ich will, dass man Geschichten nicht nur in den Textzeilen lesen, sondern auch in Musik und Stimme hören kann. Ich will auch nicht schön singen – ich will so singen, dass man mich emotional versteht.“ Alexa Feser

Um jedoch den Durchbruch zu schaffen, musste sie viele Anläufe unternehmen. Und mindestens genauso schwierig war es für sie,  zwischen vermeintlich guten Ratschlägen ihren eigenen Weg, ihr eigenes musikalisches Selbst zu finden. In dieser Zeit helfen ihr Menschen wie der Songwriter Steve van Velvet und der deutsche Produzent Andreas Herbig, ihre Songs zu entwickeln und zu veröffentlichen.

„In meinem Leben steht die Musik ganz oben, solange ich mich erinnern kann. Alles andere musste eben gemacht werden, damit es mir überhaupt möglich war, dieses Ziel dauerhaft zu verfolgen. Das war und ist für mich in Ordnung, auch weil ein solcher Weg Lebenserfahrung bringt, ohne die meine Musik nicht entstehen könnte – universelle Geschichten kann nur erzählen, wer Vergleichsmomente hat.“

Hier könnt ihr sie singen hören:

Juni 16

Ich möchte einfach nur dazugehören!

Von Lydia

Hallo, mein Name ist Tanu und ich bin 15 Jahre alt. Ich bin gerade erst in eine neue Klasse gekommen, da meine Eltern und ich umgezogen sind. Meine Klasse ist auf den ersten Blick eigentlich ganz in Ordnung: Die Mädchen und Jungen sind ungefähr von gleicher Anzahl, der Klassenlehrer Herr Nitsche ist auch ganz lustig. Die Schule geht auch völlig klar: ich fahre zwar jeden Morgen eine dreiviertel Stunde mit dem Bus in die Schule, aber das ist nicht so schlimm finde ich, denn meine Schule liegt mitten in einer Großstadt.

Doch niemand weiß, was in meiner Klasse wirklich abgeht!!! Ja okay, ich habe eine bisschen dunklere Haut als die anderen in meiner Klasse und einen etwas anderen Namen. Aber ich habe mir nicht ausgesucht, wo ich geboren wurde. Ich halte es auch für absolut unwichtig, es kommt doch auch auf die inneren Werte an und nicht auf das Aussehen oder? Ich wünsche keinem von euch das Gefühl, wie es ist, wenn man in seiner Klasse keine Freunde hat und ständig geärgert wird. Da sind solche Dinge wie Sachen verstecken, mit Papierkugeln abgeschossen werden oder bei Gruppenarbeiten die ganze Arbeit alleine machen … Klingt alles harmlos für euch?- Ihr könnt mir glauben, das ist es nicht. Das tut alles verdammt weh! Wenn ich mal krank bin (was ich sehr gerne öfter wäre – aber bestimmt nicht, weil ich gerne krank bin…), vermisst mich niemand. Sie brechen bestimmt alle in Jubel aus und haben so richtig große Freude. Sie ärgern mich ja auch nur in den Pausen, wenn kein Lehrer da ist. Wenn ich es dann unserem Klassenlehrer erzähle, glaubt er mir kein einziges Wort. Aber dass sich wirklich alle – und mit alle meine ich ALLE – gegen mich zusammenschließen und mich so runtermachen, das verstehe ich nicht. Ich habe ihnen ja nichts getan oder über sie gelästert. Sie müssen doch irgendeinen Grund haben?! Zum Glück habe ich noch einen guten Kumpel in einer Parallelklasse. Er heißt Tom und wir machen wirklich jeden Quatsch zusammen, mit ihm kann ich auch über alles reden, was mir so am Herzen liegt – und es ist in meiner Situation echt gut, so einen Freund zu haben. Oh, und falls ihr es wissen wollt, er ist ein ,,normaler “ Deutscher und hat auch eine helle Hautfarbe. Was ich ja gar nicht schlimm finde, weil ich seinen Charakter sehr mag – und er mag meinen.  

Einige Monate später…

Heute geht es auf Klassenfahrt!!!

Wir fahren in ein kleines Dorf und übernachten in einem Schullandheim. Das könnte bestimmt richtig cool werden, wenn da bloß meine blöde Klasse nicht wäre…

Wie man es sich eigentlich schon denke konnte, sitze ich alleine irgendwo in der Mitte des Busses und höre drei Stunden lang traurige Musik, schaue aus dem Fenster und genieße die Natur – und als wir dann eine Pause bei McDonald’s gemacht haben, bin ich einfach der Einzige gewesen, der im Bus sitzen geblieben ist. Aber ich habe zum Glück mit meinem Kumpel geschrieben. Das war wenigstens etwas Gutes. Als dann die Zimmer vergeben wurden, musste ich mich einfach dort eintragen, wo halt noch Platz war. Wie gesagt, ich sitze in der Mitte, aber der Zettel wurde mir von Paul und Frederic (die hinter mir saßen) einfach aus der Hand gerissen. Als wir dann endlich da waren, war ich der Letzte, der ausgestiegen ist. Meinen schweren Koffer musste ich dann auch noch ganz alleine tragen.

Etwas später …

Natürlich bin ich in einem Zimmer mit den größten zwei Vollpfosten aus meiner Klasse –  Klaus und Ingo. Das ist so schlimm! Sie werfen meine Sachen herum und immer, wenn ich im Bett liege, bekomme ich fast die Tür ins Gesicht. – Warum immer ich? – Und wenn die anderen aus meiner Klasse ins Zimmer kommen, beachten sie mich gar nicht. Einerseits gut, da können sie mich wenigstens nicht ärgern. Selbst für Herrn Nitsche scheine ich Luft zu sein.

Am Abend um 23:25…

Ich kann nicht schlafen, ich starre die ganze Zeit an die Wand und denke nach: Was wird wohl morgen passieren, und welche doofen Sprüche werde ich über mich ergehen lassen müssen. Mit Tom konnte ich auch nicht mehr schreiben, was sehr schade ist, denn ein bisschen Trost könnte ich jetzt gut gebrauchen.

Morgen geht’s auf Wandertag. Okay, ich werde jetzt nochmal ein bisschen schlafen – was ich eh nicht schaffen werde, aber okay, ich werde es versuchen!

Am nächsten Morgen…

Jetzt erstmal aufstehen und dann zum Frühstück. Ich bin so müde, aber ein Nutella-Brötchen wird mich wach machen.

Wow, das Nutella-Brötchen hat mir tatsächlich ein bisschen geholfen. Aber jetzt erstmal den Rucksack packen! –‚Was nehme ich wohl alles mit? ‘,  frage ich mich innerlich. Dann fang ich an zu packen: einen Regenschirm, viel zu essen, mein Geld, mein Handy, Powerbank und natürlich noch etwas zu trinken. Bevor es losgeht, ruhe ich mich noch ein bisschen aus und lese mir auf meinem Handy einen Artikel durch, der meine Aufmerksamkeit weckt: „Bitte helfen sie uns! Unsere Tochter ist seit vorgestern verschwunden.“ Sie heißt Mira Rensch und ist 15 Jahre alt.“ Ich bin geschockt! Die armen Eltern!

9:30 Uhr geht es endlich los. Ich laufe natürlich wie immer ganz hinten und höre Pop-Musik. Ich langweile mich sehr, deswegen denke ich über den Artikel, den ich gelesen habe, nach. Wieso ist dieses Mädchen bloß abgehauen? Hat sie Probleme in der Schule oder mit ihren Eltern? Oder ist ihr am Ende etwas passiert?! Es ist Herbst und so kalt! Ach, ich denke jetzt nicht weiter darüber nach, sonst werde ich noch trauriger. Es ist ja eh schon alles schwer für mich!

Endlich! Nach mehreren Stunden eine Pause. Unser Klassenlehrer ist ja sehr sportlich und wandert sehr oft mit seiner Frau.- Ich bin so kaputt, ich bin förmlich auf die Bank gefallen und fast eingeschlafen, das kann man sich gar nicht vorstellen. – Jetzt endlich etwas essen und trinken. Gerade habe ich noch süße Reserven in meinem Rucksack gefunden – ein kleiner Trost. Das teile ich aber mit niemandem, wirklich mit niemandem – warum sollte ich auch!?

Dies ist übrugens die Bank auf der ich gesessen habe.
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Als ich dann aufstehen will, sehe ich plötzlich in der Ferne ein blondhaariges Mädchen durch den Wald rennen. Sie trägt eine lange Hose mit Löchern und einen roten Pullover mit einer Kapuze und hat einen schwarzen Rucksack dabei. Träum ich oder ist das gerade wirklich passiert? Könnte das dieses verschwundene Mädchen sein, warum denk ich gerade an sie? Ich weiß es auch nicht. Sie kann es doch gar nicht sein, das wäre ein zu großer Zufall. Aber warum rennt dieses Mädchen durch den Wald? Wird sie von jemandem verfolgt? Ich überlege, ihr hinterher zu rennen.

Soll ich oder nicht? Ich weiß es einfach nicht …